Seit November 2022 wird der Gang mit dem Haustier zum Tierarzt spürbar teurer. Die Gebührenordnung der Tierärzte von 1999 wurde durch eine neue Ordnung ersetzt und führt an manchen Stellen zu deutlichen Honorarsteigerungen.
Wenn Dein Hund in eine Beißerei verwickelt wurde - ausgerechnet abends am Wochenende - und in Narkose versorgt werden muss, wird das Honorar über 40% höher liegen, als vorher. Die Behandlung im Notdienst inklusive Röntgenaufnahmen kommt dann auf knapp 2.000 Euro.
Eine komplizierte Fraktur, mit der dein Vierbeiner einige Tage stationär in der Tierklinik bleiben muss, kann sich um rund 50% verteuern. Mein Kollege Martin Markowksy von dogvers hat einen Beispielfall ausgerechnet, bei dem beim 2-fachem-Satz statt 2.700 Euro über 4.000 Euro fällig werden. (4 Tage Aufenthalt mit diversen notwendigen Untersuchungen, Wundversorgung und einer OP).
Übrigens: Für Katzen bezahlt man nun dasselbe Honorar wie für Hunde. Früher kamen Katzenbesitzer billiger davon. Das ist passé.
Mit der neuen GOT hofft man, mehr Personal zu bekommen. Die Anzahl der Tierkliniken ist in den letzten Jahren um 50% gesunken. Es gibt aktuell nur noch rund 150 in Deutschland. In manchen Gegenden muss man sehr weit fahren bis zur nächsten Klinik.
Die obigen Beispiele zeigen: Für Krankheiten oder Unfälle sollte man genügend Geld in der Rückhand haben oder ein eigenes Sparprogramm auflegen. Doch selbst dann kann es eng werden. Daher ist eine Krankenversicherung für das Tier empfehlenswert. Wer schon eine abgeschlossen hat, sollte jetzt die Vertragsdetails prüfen lassen. Es gibt Verträge auf dem Markt, die eine (jährliche) Höchstleistung vorsehen. Nach der neuen GOT kann diese viel zu niedrig sein, um die wirklich hohen Kosten abzufangen. Wer eine reine OP-Kosten-Versicherung hat, sollte überlegen, diese aufzustocken. Dann gibt es auch finanziellen Schutz bei ambulanten Behandlungen.
Es gibt inzwischen viele Angebote, deren Leistungen sich aber deutlich unterscheiden. Gerne bin ich bei der Auswahl behilflich oder schaue mir bestehende Verträge an.