Teure Gebäudeversicherung

Ralph Audörsch • 8. November 2025

Wohngebäudeversicherung:

Steigende Kosten und Schäden als Herausforderung

Die Wohngebäudeversicherung ist für Eigentümer ein absolutes Muss – doch in den letzten Jahren sind die Beiträge enorm gestiegen. Gleichzeitig nehmen Schäden durch extreme Wetterereignisse zu, und viele Versicherer machen Verluste. Was heißt das für Sie als Hauseigentümer? Und wie können Sie sich bestmöglich absichern, ohne dabei zu viel Geld auszugeben?


Warum die Beiträge stark ansteigen

In den letzten Jahren haben sich die Kosten für Wohngebäudeversicherungen massiv erhöht. Der sogenannte Anpassungsfaktor lag 2023 bei 14,7 Prozent, 2024 immerhin noch bei 7,5 Prozent. Für 2025 wird eine Erhöhung von etwa 2,47 Prozent prognostiziert.


Die Hauptursachen für die steigenden Beiträge:


Steigende Baukosten: Die Preise für Baumaterialien, Energie und Handwerkerleistungen sind seit 2021 enorm gestiegen. Die Inflation treibt die Kosten für Reparaturen und Wiederaufbau in die Höhe. Der gleitende Neuwertfaktor passt die Versicherungssumme jährlich an diese Entwicklungen an, was zu höheren Beiträgen führt.


Klimawandel und extreme Wetterereignisse: Stürme, Starkregen und Überschwemmungen treten häufiger auf. 2024 verursachten Naturgefahren Schäden von 4,4 Milliarden Euro allein in der Sachversicherung. Die Flut im Ahrtal 2021 und das Hochwasser in Bayern und Baden-Württemberg im Juni 2024, die jeweils rund 1,6 Milliarden Euro Schaden verursachten, verdeutlichen das veränderte Risiko.


Höhere Schadenhäufigkeit: Ältere Gebäude verursachen oft mehr Schäden. Viele Immobilien, die nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden, sind nun über 60 Jahre alt und haben entsprechend marode Leitungen und einen höheren Reparaturbedarf.


Erhöhte Rückversicherungskosten: Versicherer müssen für ihre eigene Absicherung höhere Prämien zahlen. Diese Kosten werden an die Kunden weitergegeben.

Zusätzlich zu den jährlichen Anpassungen erhöhen viele Versicherer die Beiträge außerhalb des üblichen Rahmens.


Die angespannte Situation der Versicherer

Trotz der massiven Erhöhungen schreiben viele Versicherer in der Wohngebäudeversicherung weiterhin rote Zahlen. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote lag 2024 bei etwa 102 Prozent, was bedeutet, dass die Versicherer mehr auszahlen, als sie einnehmen. 22 der 50 größten Anbieter haben mehr für Schäden und Kosten ausgegeben, als sie an Prämien eingenommen haben. Seit 2002 hat die Wohngebäudeversicherung nur viermal die Gewinnzone erreicht und bleibt für die Versicherer ein sehr schwieriges Geschäft.


Häufige Fehler – und wie man sie vermeidet

Viele Hauseigentümer machen bei ihrer Wohngebäudeversicherung teure Fehler. Hier sind die häufigsten:

  1. Unterversicherung – ein riskantes Szenario: Eine Unterversicherung liegt vor, wenn die Versicherungssumme niedriger ist als der tatsächliche Wiederherstellungswert Ihrer Immobilie. Im Schadensfall wird die Leistung des Versicherers anteilig gekürzt – und Sie müssen einen Teil der Kosten selbst tragen. Informieren Sie über bauliche Veränderungen wie Anbauten, Dachausbau oder Modernisierungen, sobald diese stattfinden. Achten Sie auf die richtige Angabe der Wohnfläche. Falsche Quadratmeterangaben, nicht gemeldete Nebengebäude oder ungenaue Gebäudebeschreibungen können im Schadensfall zu Kürzungen führen. Überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihr Vertrag noch aktuell ist.
  2. Verzicht auf Elementarschutz: Die Standardversicherung deckt nur Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel ab. Für Schäden durch Starkregen, Überschwemmungen, Rückstau oder Erdrutsch benötigen Sie den Zusatzbaustein Elementarversicherung.
  3. Fehlende Aktualisierung der Police: Wer seinen Vertrag über Jahre hinweg nicht überprüft, läuft Gefahr, veraltete Bedingungen und Deckungslücken zu haben. Moderne Tarife bieten oft bessere Leistungen wie grobe Fahrlässigkeit, erweiterten Schutz für Photovoltaikanlagen oder Überspannungsschäden.


So sparen Sie bei der Wohngebäudeversicherung

Trotz der steigenden Beiträge gibt es Möglichkeiten zum Einsparen:


  • Selbstbeteiligung vereinbaren: Mit einer Selbstbeteiligung können Sie Beiträge sparen. Bei einer Selbstbeteiligung von 500 Euro sind Ersparnisse von 15-20 Prozent möglich
  • Tarife von uns vergleichen lassen: Es gibt große Preisunterschiede. Ein aktueller Vergleich lohnt sich oft. Die Kündigungsfrist beträgt in der Regel drei Monate zum Ende des Vertrags. Nach einem Schadensfall oder einer Beitragserhöhung haben Sie ein Sonderkündigungsrecht von einem Monat. Beim Hauskauf: Als neuer Eigentümer haben Sie ein Sonderkündigungsrecht von einem Monat ab Grundbucheintragung. Das gilt jedoch nicht für Erben.
  • Wenn es um die Wahl der richtigen Wohngebäudeversicherung geht, spielt der Preis nicht die einzige Rolle. Wir achten beim Vergleich auf die Bedingungen und berücksichtigen auch unsere Erfahrungen in der Schadenregulierung bei der Empfehlung.


Persönliche Beratung

Die Wahl der passenden Wohngebäudeversicherung ist komplex – und in Zeiten steigender Kosten wichtiger denn je. Als erfahrene Versicherungsmakler kennen wir den Markt und finden für Sie den idealen Schutz zu einem fairen Preis. Vereinbaren Sie jetzt ein unverbindliches Beratungsgespräch. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Ihr Zuhause bestmöglich abgesichert ist, ohne dass Sie zu viel bezahlen.


Gleich den ersten Schritt gehen:

Übermitteln Sie uns ihre wichtigsten Gebäudedaten, so dass wir Vergleichsberechnungen für Sie durchführen können:


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