Blitzschäden - Rekordjahr 2024
Ein Rekordjahr für Blitzschäden
In Deutschland gab es 2024 den höchsten Blitzschadenwert seit über zwei Jahrzehnten: 350 Millionen Euro Gesamtschaden, verursacht durch rund 220.000 gemeldete Blitzschäden. Alle 2,5 Minuten wurde durchschnittlich ein Fall registriert. Für Hausbesitzer und Mieter stellt sich die Frage: Wie groß ist das Risiko und wie kann man sich effektiv absichern?
Warum Blitzschäden immer teurer werden
Der durchschnittliche Schaden pro Blitzereignis stieg 2024 auf
1.600 Euro . Ein Plus von 200 Euro gegenüber dem Vorjahr.
Der Hintergrund ist, dass moderne Häuser mit immer mehr
wertvoller Elektronik, Smart-Home-Technik und hochwertigen Haushaltsgeräten ausgestattet sind. Während früher vor allem Dächer betroffen waren, sind heute auch Heizungssteuerungen, Computer, Fernseher und Kommunikationssysteme gefährdet.
Typische Blitzschäden im Überblick
- Zerstörte Dachflächen und Mauerwerk
- Verschmorte Steckdosen und Leitungen
- Defekte Computer, Fernseher und Telefonanlagen
- Ausfälle in der Heizungs- und Haustechnik
- Überspannungsschäden durch Blitzeinschläge in Strom- oder Telefonleitungen
Welche Versicherung zahlt bei Blitzschäden?
Wohngebäudeversicherung
Sie übernimmt Schäden am Gebäude selbst, darunter:
- Dächer, Mauerwerk, fest eingebaute Elektroinstallationen
- Heizungsanlagen und andere Haustechnik
- Aufräum- und Sanierungsarbeiten
Die Wiederherstellung erfolgt zum Neuwert und somit inklusive moderner Standards und Verbesserungen.
Hausratversicherung
Bewegliche Gegenstände im Haushalt sind hier abgesichert, zum Beispiel:
- Möbel, Teppiche, Kleidung
- Elektrogeräte wie Fernseher, Computer, Haushaltsgeräte
- Wertsachen und Lebensmittel
Überspannungsschäden als unterschätztes Risiko
Ein kritischer Punkt können Überspannungsschäden sein, da sie in vielen Policen aktiv als Zusatzbaustein eingeschlossen werden müssen. Diese entstehen, wenn ein Blitz nicht direkt ins Haus einschlägt, sondern in Strom-, Telefon- oder Antennenleitungen in der Umgebung. Die Überspannung gelangt dann über das Netz zu Ihnen und zerstört angeschlossene Geräte.
Wichtig zu beachten ist daher folgendes:
- Hausratversicherung: Überspannungsschäden müssen oft als Zusatzbaustein eingeschlossen werden
- Entschädigungsgrenze: Bis zu welcher Summe wird maximal gezahlt
- Nachweis erforderlich: Sie müssen beweisen, dass der Schaden durch Blitzschlag entstanden ist
Praktische Schutzmaßnahmen für Ihr Zuhause
Ein professionelles Blitzschutzsystem besteht aus:
- Äußerem Blitzschutz (Blitzableiter): Leitet den Blitz in die Erde
- Innerem Blitzschutz (Überspannungsschutz): Sichert Elektroinstallationen
Die Kosten liegen bei einem Einfamilienhaus zwischen 3.000 und 7.000 Euro. Im Neubau ist die Installation deutlich günstiger.
Sofortmaßnahmen bei Gewitter
Auch ohne fest installiertes Blitzschutzsystem gibt es Wege die Risiken zu reduzieren:
- Stecker ziehen bei empfindlichen Geräten
- Schnurlose Telefone oder Mobiltelefone nutzen
- Auf Duschen oder Baden verzichten, wenn Unsicherheit über den Blitzschutz des Gebäudes besteht
- Kontakt mit Wasser- und Gas- und Telefonleitungen meiden
Richtig handeln nach einem Blitzschaden
Falls es trotz aller Vorsicht zu einem Schaden kommt, zählt schnelles und strukturiertes Handeln:
- Sicherheit prüfen: Gefahr durch Feuer oder beschädigte Leitungen ausschließen
- Schaden dokumentieren: Fotos und Videos anfertigen
- Versicherung informieren: Innerhalb von 3 Tagen melden
- Belege bereithalten: Versicherungsnummer, Zeitpunkt und Schadensbeschreibung
Oft ist ein Gutachter notwendig, da es nicht immer einfach ist, den Zusammenhang zwischen Gewitter und Schaden zu beweisen.
Fazit: Vorsorge zahlt sich aus
Die steigenden Blitzschadenszahlen machen deutlich, dass das Risiko häufig unterschätzt wird. Ein umfassender Schutz erfordert die richtige Kombination aus technischen Maßnahmen und Versicherungsschutz.
Ich empfehle Ihnen, dass Sie Ihre Versicherungen auf Überspannungsschäden prüfen und ich unterstütze Sie gerne dabei, Ihren individuellen Bedarf zu ermitteln und eine optimale Lösung zu finden.








